Nach fast 21 und einem halben Jahr verlasse ich in diesem Juni die Stiftung, die ich 14 Jahre auch leiten durfte. Ich tue dies nach langer Überlegung und mit wirklich sehr schwerem Herzen.
Es war für mich ein großes Glück bei Weiterdenken so lange gearbeitet zu haben, denn hier bin ich durch die vielen Projekte, die Gespräche mit unseren Kooperationspartnern, die Diskussionen im Team, mit unserem Vorstand und den engagierten Mitgliedern des Vereins zu dem politischen Menschen geworden, der ich heute bin. Dafür bin ich dankbar.
Ich kann aber auch mit einem guten Gefühl gehen, weil ich eine Stiftung verlasse, die in hervorragender Verfassung ist. Wir haben ein gute Ausstattung, wunderbare Arbeitsbedingungen in einem eigenem Haus und ganz besonders ein einmaliges Team mit unterschiedlichen Kompetenzen, Persönlichkeiten und Lebenserfahrungen. Uns eint aber nicht nur unser Wissen und unser Engagement. Weiterdenken macht aus, dass wir uns die Neugier auf Menschen, Themen, Methoden und Orte erhalten, dass wir unser Gespür für die wichtigen politischen Themen und kommenden Fragen verfeinern, dass wir unsere Wut über die Ungerechtigkeiten in unserer Gesellschaft nicht abkühlen lassen und dass wir in unseren Kooperationen immer darauf bedacht sind, Engagement zu ermöglichen statt nur des Übliche zu verwalten. Darauf bin ich stolz.
Wir haben in den vergangenen Wochen den Übergang besprochen und organisiert und so wird die Stiftung in Zukunft von Kathrin Bastet, Katrin Holinski und Kathrin Krahl gemeinsam geschäftsführend geleitet werden. Das ist eine logische Konsequenz unserer bisherigen Arbeitsweise. Ich bin sicher, dass dieses Geschäftsführungsteam mit den Kolleg:innen, dem Vorstand und den Mitgliedern von Weiterdenken die Spielräume und Arbeitsfelder der Stiftung erweitern wird, den guten Geist ausbauen und neue Aspekte hinzufügen werden.
Ich wünsche mir, dass die Menschen und Institutionen, mit denen wir in den letzten Jahren zusammengearbeitet haben, weiter so offen und produktiv mit Weiterdenken zusammenarbeiten, um Politik und Leben in Sachsen besser zumachen – gerechter, ökologischer, sozialer, liberaler und emanzipierter.
Weiterdenken bleibt mein politisches Zuhause, daran wird sich auch in Zukunft kaum etwas ändern. Ich arbeite seit dem 15. Juni als Leiter des Referates Grundsatzfragen Demokratie und Demokratieförderung im Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung und werde mich mit einem neuen Team neuen Aufgaben und Projekten zuwenden. Wir sehen und sprechen uns in diesen neuen Zusammenhängen wieder. Auch das wird spannend, ich freue mich.
Stefan Schönfelder, Juni 2020